#pmdd 19

1.September 2015.
Pünktlich zum meteorologischen Herbstanfang fand heute der 19. Picture my Day Day statt. Zum Leidwesen aller Berufstätigen an einem Wochentag, der für die meisten nicht sehr viel fotografische Abwechslung bietet – doch für mich als Studentin in den Semesterferien ein Tag, an dem ich mir sogar einmal mehr etwas Schönes vorgenommen habe.
Nach einem kleinen Mittagessen fuhr ich nach Krefeld, um mich von meiner Freundin Nemo tätowieren zu lassen, da sie seit kurzem eine „Ausbildung“ zur Tätowiererin macht.

Und dies sind die Fotos meines Tages 🙂

Alle Fotos zum Nachsehen und liken findet ihr auch unter http://www.instagram.com/vega_void.

Bis zum nächsten Mal! 🙂

#pmdd18

Ich finde, der #pmdd – Picture my Day Day – ist immer eine gute Sache, aber ich schaffe es doch regelmäßig, ihn zu verpassen. Den gestrigen #pmdd18 habe ich glücklicherweise nicht verpasst und glücklicherweise konnte ich auch mehr zeigen als die Uni von innen und leere Kaffeetassen, weil schließlich Samstag war 🙂
Gehostet wurde er von Leeri Leopard; alles rund um den Tag findet ihr auch auf ihrer Seite.

Ich verbrachte den Tag mit Olli zuhause in Kiel. Wir wollten tatsächlich viel mehr fotografieren, aber dann war leider der Biergarten auf dem Holstenplatz so verlockend und nach dem Bier waren wir so hungrig und müde, dass wir uns gegen Sonne und für Pizza im Bett entschieden. Abends spielten wir Munchkin bei Freunden. Viele Fotos habe ich nicht gemacht, aber das kann auch nur ein weiterer Beweis dafür sein, dass der Tag sehr entspannt war.

Die Fotos findet ihr weiterhin auf Instagram unter vega_void

Ich hoffe, ich werde über den nächsten #pmdd wieder rechtzeitig informiert. Ich bin nämlich so ein Schussel, der nie etwas mitbekommt 😉

Den Beitrag von Olli findet ihr ab sofort auch auf seinem Blog 🙂

Auf Reisen 2

25.02.-02.03.2015, Prag

I Glück im Unglück

Züge,
Sind nie da, wenn man sie braucht,
Es sei denn, man ist schnell,
Dann stehen sie noch eine Sekunde,
Ehe die Lunge aus der Brust fällt.
Beim Klo stinkt es,
Da wollen wir nicht sitzen;Aber nicht des Klos wegen,
Sondern, weil dort jemand Currywurst isst,
Neben dem Zugklo,
Der harte Hund.

Zugselfie

II Dort

Wir kamen pünktlich in Prag an und ich erkannte gleich die wichtigen Stellen im Hauptbahnhof wieder, nämlich den Geld- und den Ticketautomaten. Wir kauften ein Ticket für 72 Stunden und machten uns auf den Weg zur Tram. 5, 9, oder 26 bis Lipanská. Offenbar wurden die Fahrpläne der beiden Richtungen vertauscht, denn wir fuhren in die falsche Richtung. Nach Korrektur der Fahrt konnten wir unsere Wohnung auch schnell finden. Unser Host ist sehr nett und hat uns Tram-Verbindungen auf einen Stadtplan gezeichnet und uns Tipps zum Einkaufen und Biertrinken gegeben. Wir kauften Frühstückssachen in einem kleinen Laden gegenüber ein und machten uns danach auf den Fußweg in die Neustadt. Wir haben ein nettes und günstiges Restaurant gefunden, uns gemerkt und sind weiter in die Altstadt und nach Josefov gelaufen. Da dort natürlich alle Restaurants zu teuer waren, sind wir zum Restaurant Mona Lisa, in dem wir zuvor das günstige Essen gefunden hatten und was wir fortan „Käserestaurant“ nannten, da es dort den gebackenen   Edamer gab, auf den ich solche Lust hatte, zurückgegangen. Olli hatte Cordon Bleu, ich den gebackenen Käse. Dazu gab es Tartarsoße, Pommes und natürlich Bier. Schließlich sind wir ziemlich früh ins Bett gefallen – ein zumindest sehr bequemes Bett.

III Hradcany

Neonfarbene Japanerinnen,
Pink, gelb, grün.
Zwei „Schauspieler“ in Pelzmänteln
Auf einem viel zu kleinen Moped.
Selfie-Sticks im Sonnenschein.

IV Hippies

Abends suchten wir uns ein Restaurant, in dem wir günstig essen könnten. Wir entschieden uns gegen den Inder, den man uns empfohlen hatte, weil es dort ein wesentlich günstigeres Mittagsbuffet gibt und recherchierten die Restaurants, die unser Host uns empfohlen hatte. Das Maitrea, ein vegetarisches Restaurant mit Feng Shui-Ambiente, wirkte hübsch und günstig, also beschlossen wir, dorthin zu gehen. Wir fuhren zum Namesti Republikiy, was eigentlich unser ständiger Fixpunkt ist, und liefen durch die Straßen zum Restaurant. Wir hatten zuerst Schwierigkeiten dabei, die richtige Gasse zu finden, weil sie nicht in meinem Stadtplan verzeichnet ist, fanden es dann aber doch. Das Ambiente war sehr warm und freundlich. Wir hatten nicht reserviert (in Prag immer eine schlechte Idee, will ich meinen), konnten aber zum Glück noch einen kleinen Tisch bekommen, zu dem uns ein Hippie freundlich geleitete. Wir teilten uns eine kalte Vorspeise – Tartar vom Räuchertofu mit Dill, Senftofunnaise und Rucola, der mir sogar erstaunlich gut schmeckte – und als Hauptgang wählte Olli einen Burger und ich eine Paella mit Tomatenreis, getrockneten Tomaten, zweierlei Pilzen und „falschem Hähnchen“ (Seitan), bestreut mit einem Riesenhaufen Parmesan. Das Essen war wunderbar und nach zwei Bier war ich dann auch bereits für’s Bett. Beim Essen hatten wir beschlossen, dass wir uns auch weiterhin die Eintrittsgelder für Sehenswürdigkeiten sparen wollen, um stattdessen gut zu essen. Am Nachmittag hatte ich eine kurze Krise, in der die ganze Reise kaum noch einen Sinn für mich hatte. Ich kenne die Sehenswürdigkeiten bereits und wusste nicht mehr, wohin wir gehen sollten. Allerdings sind wir erstaunlich gut darin, uns in der Stadt zu verlaufen und dabei findet man möglicherweise ganz andere Ziele und Bestimmungen.

V Namaste

Damit wurden wir nicht begrüßt, als wir zum Mittagessen das Lal Qila besuchten. Genau eine Mitarbeiterin offenbar indischer Herkunft gab es in diesem Restaurant trotzdem. Das Buffet war kleiner als ich es erwartet hatte. Es gab gebratene Nudeln, Reis, eine Suppe, für die es kein Essgeschirr gab und insgesamt vier Sorten Gemüse/Kartoffeln und Hähnchen/Seitan in irgendwelchen Soßen. Nicht schön, nicht liebevoll, aber einfach, scharf, lecker und sättigend. Vor dem Essen haben wir die John Lennon Wall besucht, die auch nicht spektakulär, aber dafür schön bunt war. Ein Mann hat Gitarre gespielt und dazu gesungen.
Ich weiß nicht, ob es an dieser Stadt liegt, in der der Geist der Literatur, Musik, Kunst und der verschiedenen Religionen omnipräsent ist, oder daran, dass ich just „Aleph“ von Paulo Coelho ausgelesen habe, aber langsam scheinen meine – wie nenne ich es? – „intellektuellen Geister“ zu mir zurückzukehren. Ich kann die Uni vergessen und fühle mich nicht mehr wie in eine kalte Auswendiglernfoltermaschine eingespannt, sondern gewissermaßen losgelöst. Ich rieche überall das leckere tschechische Essen, höre das Vogelzwitschern im Sonnenuntergang und das Rauschen der Moldau und fühle mich frei.

Nach dem dritten Tag habe ich leider keine weiteren Notizen mehr gemacht. Wir haben noch viel gesehen, sind immer wieder die Stadt hoch und runter gelaufen; waren noch einmal auf der Burg, um nach 16 Uhr das goldene Gässchen voller Touristen zu bewundern, waren im Park, in dem der Petrin-Turm steht, sind durch die Straßen geirrt, um uns nur von Ruhe leiten zu lassen. Wir haben viel gegessen, viel Bier getrunken, viel fotografiert und viel geschlafen. Also rundum alles, was wir uns für unseren Urlaub vorgenommen hatten. Und nach so einem entspannten ersten gemeinsamen Urlaub, hoffe ich, dass es noch viele weitere geben wird.

Zu meiner fotografischen Ausrüstung:

Ich hatte meine digitale Canon EOS 1000D mit dem 50mm/1.8 und dem Kit-Objektiv dabei. Außerdem die Lomo Instant, die wieder einmal bewiesen hat, dass sie entweder kaputt ist oder ich wirklich ein Pechvogel bin, der keine guten Fotos damit machen kann; die Lomo LC-A+ mit Splitzer und die Diana mini. Letztere ist mir in meinem ersten Prag-Urlaub 2012 kaputt gegangen, woraufhin ich sie umtauschte und bis zu diesem Urlaub nicht aus der Verpackung genommen hatte. In der LC-A hatte ich einen selbst gemachten Mystery-Film – das sind die bunten Bilder, die ihr oben im Beitrag sehen könnt. Dafür habe ich bunte Farbverläufe vom Computerdisplay abfotografiert und den Film danach erneut belichtet. Denkt daran, wenn ihr so etwas selbst macht, dass ihr Doppelbelichtungen habt und deswegen eine ISO-Stufe höher fotografieren müsst, als euer Film habt, damit eure Fotos nicht überbelichtet werden! In der Diana mini benutzte ich einen herkömmlichen ISO 800-Negativfilm und ich befürchte, dass die Fotos zum Teil überbelichtet sein werden. Die Kamera ist zwar nicht besonders lichtstark, aber wir hatten doch ziemlich viel Sonne. Ich vermute, auf den Film passen noch 1-3 Fotos, sodass ich ihn auch bald entwickeln können werde.

Dinge, nach denen es im Motorradhelm riecht

Ihr kennt das: Fahrt so mit dem Moped durch die Gegend und in eurem Helm riecht es plötzlich ganz sonderbar. Ihr könnt euch auch gar nicht erklären, wieso es mitten bei der Fahrt auf der Autobahn nach Essen riecht.

Dies sind die Gerüche, die ich in den letzten Wochen wahrgenommen habe. Die Reihenfolge ist nicht immer richtig, aber durchaus manchmal.

  • Aceton
  • Gülle
  • Ammoniak
  • Schweiß. So richtig fieser.
  • Gurkensalat
  • Gulasch
  • Zwiebeln, auch Zaziki
  • Zwiebelsuppe
  • Champignon-Rahmsoße
  • Algen/Schlick
  • Limburger

Ist es nicht erstaunlich, wie oft es in meinem Helm nach Essen riecht?
Vielleicht sollte ich mal zum Arzt gehen…

Muttergefühl

Alles um mich rum ist schwanger. Und heiratet. Und bekommt Kinder. Nur ich nicht.

Ich bekomme Katzen! *o*

Vor etwa vier Wochen haben wir uns einen Katzenwurf angesehen, woraus wir uns zwei Katerchen aussuchten. Sie waren alle gleichermaßen putzig und ich hätte alle sieben Mauzis direkt mitnehmen können. Sie waren gerade so vier Wochen alt und waren noch gaaanz klein und quakig und zerbrechlich…
Wir entschieden uns für einen getigerten Kater und einen ganz grauen, der es mir besonders angetan hatte durch seine süße Hässlichkeit. Sein Köpflein war ganz eckig und seine Augen ganz glubschig. So ein Kätzchen habe ich noch nie gesehen! Er sollte Rüdiger heißen. So ein dusseliger Name für so ein dusseliges Kätzchen, das ist genau das richtige. Und der kleine Tiger sollte Kurt heißen.
Nun konnte ich auch endlich im Babyglück schwelgen, bis vor zwei Wochen plötzlich die Schreckmeldung kam: Der kleine Rüdiger hatte eine Infektion und überlebte diese leider nicht.
Schock.
Trauer.
Mein Baby ist tot. Oder so.
Ich habe ja schon viele Tränen in meinem Leben geweint, doch hatte ich selten einen solchen Schmerz erlebt. Es war ja nicht nur die Tatsache, dass ich diese süße liebe Katze nicht haben konnte; es war auch die Bewusstwerdung darüber, dass so ein kleines zartes Wesen der Welt einfach nicht gewachsen ist. Rein rational ist diese Erkenntnis für mich natürlich überhaupt nichts Neues, aber dies war das erste Mal, dass ich quasi persönlich damit konfrontiert worden bin.

Es dauerte einen Moment, bis ich mich wieder gefasst hatte und sodann dachten wir darüber nach, wo wir ein zweites Kätzchen herbekommen sollten. Unsere Wahl fiel auf das Tierheim, welches wir letzte Woche Samstag besuchen wollten.
Was uns zuvorkam die plötzliche Meldung, dass ein potentieller Neubesitzer für ein kleines Schwesterchen von Kurt abgesprungen war und wir also dieses Katzenmädchen bekommen könnten. Yaaay! Wir wollten zwar zwei Kater haben, jedoch müssen wir uns nun keine Sorgen mehr darum machen, dass sich zwei einander fremde Katzen möglicherweise nicht verstehen könnten.

Die letzten Tage verbrachte ich damit, alle nötigen Utensilien für die Miezen zu kaufen. Nun muss alles noch hergerichtet werden und dann können Kurt und Mimi am kommenden Samstag in ihr neues Zuhause einziehen.

Und ich freue mich wie verrückt auf meine kleinen Chaoten! 🙂

Sommerübersicht

Ende August. Heute vor einem Monat habe ich meine letzte Klausur geschrieben. Ich wollte mir eigentlich nur eine freie Woche gönnen, bevor ich mit dem Lernen fortfahre, um für die Nachklausuren bestens vorbereitet zu sein; doch ich habe noch keinen Handschla getätigt. Ich finde allerdings auch nicht, dass mein schlechtes Gewissen die Freude über die anderen Dinge, die ich bisher getan habe, in den Schatten stellen sollte. Denn was ich in den letzten Wochen tat, war bitter nötig.
Ich war nämlich durchaus so etwas wie kreativ. Ich habe fotografiert, habe eine Foto-Fanpage auf Facebook erstellt (Likes sind sehr gern gesehen), habe einen Teddy für den Sohn meines besten Freundes/mein zukünftiges Patenkind gehäkelt, habe Journalpapier entworfen, Briefe geschrieben, weiterhin ein gar fürchterliches Accessoire gehäkelt (einen Rundschal mit integrierter Kapuze, womit ich aussehe wie ein russisches Kleinkind; noch dazu in Kotzefarben), mir viele Gedanken über meine zukünftige Reise nach Prag gemacht und häkele nun schon mal vorsorglich Handschuhe, ehe ich im Winter nicht dazu komme. Außerdem habe ich natürlich gebadet. Schließlich lebe ich am Meer, woll?

Prinzipiell gibt es da auch noch eine Übersetzungstätigkeit, die ich bis Freitag erledigt haben sollte (nichts Gezwungenes, was es nicht besser macht), für die ich mich also abgesehen vom Lernen noch motivieren muss. Aber dieser Sommer muss doch für das eigene Wohlsein genutzt werden, nichtwahr?

Ich schiebe also noch alles ein bisschen weiter auf, bastle fröhlich vor mich hin und freue mich auf die Zukunft, wobei ich die Klausuren natürlich vollends ausblende 😉

Zimt und Zucker

Normalerweise schlafe ich um diese Uhrzeit noch, da ich mich glücklich schätzen kann, ein lotteriges Studentenleben zu führen, aber heute wurde ich um halb sechs durch einen äußerst wichtigen Anruf *ähem* geweckt und als der Hunger mich nicht mehr einschlafen ließ, zog es mich in die Küche, da ich feststellte, dass ich alle nötigen Zutaten für ein Rezept hatte, das vor ein paar Tagen meine Aufmerksamkeit auf sich zog.

Es handelt sich dabei um „Cinnamon Brown Butter Breakfast Puffs“, quasi Muffins, die nach dem Backen erst in geschmolzene Butter und anschließend in eine Mischung aus Zimt und Zucker getaucht werden.

Ich muss euch einfach an diesem Erlebnis für die Geschmacksknospen teilhaben lassen und ehe ich nun weitere Zeit daran verschwende, Unsinn zu schreiben, esse ich lieber mein Frühstück auf 😉

 

 

Auf ein Neues!

Ziemlich viel hat sich in den letzten Wochen und selbst in den letzten Tagen verändert und es soll nicht länger unausgesprochen bleiben.

Das Studium hat begonnen, das lang und heiß ersehnte Traumstudium der Psychologie, der düstersten und interessantesten Abgründe des menschlichen Geistes.
Und dieser Begebenheit will ich nun auch eine eigene Kategorie widmen, um mich in Zukunft über all die abstrusen Geschehnisse jener in Wort und Schrift auszulassen.
Es gab die Schule, nun gibt es das Studium – voilà.

Geschrieben wird dies nun und zukünftig immer auf diesem wundervollen ThinkPad (ich muss einfach auch an dieser Stelle darüber referieren, was es mir leider nicht nur für immense Vorteile bietet!), vorzugsweise, so wie jetzt, in meinem warmen weichen Bett, einen Swing-Sender im Internetradio hörend, denn es ist Herbst und in Kiel regnet es ja immer und… Genug für heute.

Und vielleicht werde ich tatsächlich die Zeit finden, um öfter von all meinen künftigen Erlebnissen zu berichten, denn ich habe mir als Ziel gesetzt, gleich mit dem Lernen zu beginnen, um nicht alles bis zu den Prüfungen aufzuschieben. Auch wenn meine Kommilitonen anscheinend ausnahmslos auf ein Partystudium ausgerichtet sind und ich tatsächlich heute, an einem gewöhnlichen Montag, ohne irgend einen ersichtlichen Grund, eine kleine Zusammenkunft in meinen vier Wänden arrangiert habe… Wie Mami schon sagte: „Du wirst zwar wieder wochenlang nichts essen, weil du nur das Lernen im Kopf hast, aber bestehen wirst du.“
Mamis Worte in wessen Ohr auch immer!

Zu Fuß in Gaarden

Kiel Gaarden. Kiel Gaarden-Ost.
Dies ist der Ort, an den es mich verschlagen hat.
Nicht, weil es hier besonders schön ist – ich bin ja nun Studentin und wie jeder weiß, haben Studenten kein Geld; so also auch ich. Bei der ersten eigenen Wohnung geht es nicht zuerst um die Lage, sondern um das Budget.
Die Straße, in der ich wohne, ist schmal – selbst mit dem gar nicht großen Astra kann ich kaum wenden, da muss schon auf beiden Seiten eine Parklücke frei sein – und mit Kopfsteinpflaster bedeckt, was mein Auto gar nicht mag. Mein Haus ist backsteingemauert, eines von zwei Häusern dieser Art in dieser Hausreihe. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite befinden sich Hausreihen im 90°-Winkel zu dieser, auch Backstein, viele Satellitenschüsseln, vier Stück über einander, von der untersten ein Kabel über die gesamte Häuserfront gespannt. Angezapft, oder so.
Es wirkt kasernenartig, eine typische Kasernen- oder Arbeitersiedlung der 50er Jahre. Eigentlich gar nicht mal so übel.
Die Parallelstraße zu dieser hier ist ein Teil des Rings, der sich in West- und Ostring unterteilt, die allerdings nicht in einander übergehen und man dadurch nicht in einem Stück zur Uni fahren kann. Eine Hauptstraße also, vierspurig, die Abbiegespuren nicht mitgerechnet. Aber laut ist es hier nicht, nicht einmal, wenn das Fenster offen ist.

Heute Mittag war ich einkaufen und es war das erste Mal, dass ich das „Zentrum“ Gaardens bei Tageslicht betrat (nein, nicht das erste Mal, aber ich ging diesmal ein paar Schritte weiter als bis zum ersten türkischen Supermarkt).
Gaarden, das muss ich sagen, ist Klein Istanbul par excellence, doch es ist keinesfalls vergleichbar mit Herne Sodingen oder anderen Orten von Herne. In Herne, da betritt man die Straße und hört Geblöke und Gekeife.
Hier in Gaarden sitzen Menschen aller Altersklassen zusammen an Kunststofftischen vor türkischen Schnellrestaurants (um mir an dieser Stelle das Wort „Dönerbuden“ zu verkneifen) und sind friedlich und zufrieden. Nun gut, es mag daran gelegen haben, dass gerade Zahltag war und es sich in dieser Hinsicht wahrscheinlich in allen sozialen Brennpunkten ähnlich verhält – mal ganz davon abgesehen, dass ich in beiden Banken der Umgebung keinen Fuß an die Erde bekommen habe.

Ich weiß nicht, wieso es so ist, aber ich war verblüfft und ich musste feststellen, dass diese Ecke der Stadt zwar genau so heruntergekommen ist wie jedes andere Migrantenviertel, das ich kenne, doch dass ich mich hier wohlfühle. Es ist etwas Bekanntes, es ist nicht fremd – ich habe ja meistens in sozialen Brennpunkten gelebt, sei es in Dortmund oder in Herne gewesen – und obwohl ich es nicht schön finde, bin ich doch zufrieden mit dem, was ich hier gefunden habe.
Ein Dutzend türkischer und asiatischer Supermärkte und Tofu im 400g-Block für nur 1,15€.
Und im kleinen Aldi steht die Kassiererin, anstatt sich zu setzen, lässt die Kunden an die Kasse, obwohl schon das hier-jetzt-nicht-mehr-anstellen-pipapo-Schild aufgestellt ist, und schnattert fröhlich mit jedem Kunden. Man kennt sich. Und alle sind gleich.
Mir fiel die Thunfischdose herunter und ein älterer Mann mit Gehhilfe bückte sich, um sie für mich aufzuheben. So etwas gibt es nicht im Pott, zumindest habe ich es noch nicht erlebt.

Auf dem Rückweg von meinem Einkauf setzte ich mich noch auf einen Steinpöller, rauchte eine Zigarette in der Sonne und sah mir die Menschen auf der Straße an. Friedlich lächelnd, mit Kindern, mit Hunden, mit Turban, eine Frau stand am Straßenrand und blätterte in einem Büchlein, das nach einem Touristenführer aussah. Autos, die sich gegenseitig die Vorfahrt nahmen, doch nicht einmal hörte man eine Hupe! (Gut, hier fahren alle wie die Bekloppten und gehupt wird öfter als gebremst ;))

Ich hätte gern mehr Fotos gemacht, doch leider hatte ich die Hände voll.

Wie ich das Mauszeiger-Männchen besiegte

Falls Ihr alle fleißige Leser meines Blogs seid, werdet Ihr Euch daran erinnern, dass ich vor wenigen Wochen enorme Probleme mit meinem Notebook hatte, nachdem ich es in Kaffee badete.
Habt Ihr nicht gelesen? Schämt Euch! Aber ich will mal nicht so sein und gebe Euch hiermit die Möglichkeit, den Artikel schnell nachzulesen.

Es geht also darum, dass sich mein Mauszeiger verselbstständigte, obwohl ich das Touchpad deaktiviert hatte und auch keine Maus angeschlossen war.

Gestern setzte ich Ubuntu auf einem PC auf und schloss meine Gerätschaften an. Strippenmaus und Funktastatur.
Und da war es wieder! Schon während der Installation fing der Mauszeiger erneut an, sich wie wild zu bewegen, Texte zu markieren, zu verschieben und Ordner zu erstellen.
Ich bin fast wahnsinnig geworden! Das konnte doch wirklich nicht sein!
Ein neu aufgesetztes System und schon die gleichen Probleme wie mit dem kaffeegetränkten Notebook?
Es grenzte an Zauberei.

Ich telefonierte mit Daniel, er wusste auch nicht weiter – bis mir die Idee kam, dass anscheinend irgendetwas den Funksender der Tastatur störte.
Zur Erklärung: Wir besitzen in unserem Haushalt zwei Funksender des gleichen Modells, eine dazu gehörige Maus (die andere ist irgendwann einmal gegen die Wand gefeuert worden) und eine Tastatur. Die Tastatur war es, die ich angeschlossen hatte, die Maus befand sich mit dem zweiten der Sender eine Etage schräg unter meinem Zimmer im Arbeitszimmer meiner Eltern.
Und da fiel es uns wie Schuppen aus den Haaren!
Meine Mutter saß doch gerade am PC und verwendete höchstwahrscheinlich recht eifrig ihre Maus. Und die war es wohl, die, obgleich die Entfernung zu meinem Zimmer nicht gerade gering war, mein Signal störte. Ich erinnerte mich auch daran, dass ich genau diese Maus schon öfter innerhalb zweier verschiedener Räume unserer Wohnung mit den zwei Sendern benutze, ohne sie zum jeweils anderen neu verbinden zu müssen.

Ich holte also eine alte Strippentastatur aus dem Keller, schloss sie an und voilà – kein Männchen mehr im Mauszeiger!

So blöd muss man erst mal sein…

Jedenfalls habe ich nun die Gewissheit, dass an meinem Notebook nur die Tastatur kaputt ist und sonst anscheinend nichts 😉

Den PC werde ich trotzdem erst wieder hergeben, wenn ich mein Macbook habe 😛