Studienfahrt nach London, Tag 1 (Montag/gestern)

Zäh zog sich dieser Tag hin wie Kaugummi und ich weiß gar nicht, an welcher Stelle ich zu erzählen beginnen soll, da ich nicht einmal eingrenzen kann, wann der heutige Tag überhaupt begonnen hat.

Unsere Abfahrt in der Heimat war um 23:00 am gestrigen Abend – ich war aufgeregt und hatte Angst, dass ich nicht schlafen könnte.

Nachdem ich etwas später eine Schlaftablette konsumierte, konnte ich zwar auch nicht wesentlich besser schlafen, hatte allerdings während unserer Pausen einen unglaublichen Spaß! In meinem kleinen Vollrausch torkelte ich durch den Bus, über Tankstellen und durch Damentoiletten (also nicht wörtlich „durch“!) und lallte meinen Mitschülern unverständlichen Quark ins Gesicht.

Soweit ich mich erinnern kann, hielten wir einmal in Holland und zweimal in Belgien, bevor wir einen relativ langen Aufenthalt in Calais hatten und alsbald die Fähre befahren konnten.

Dort war es… Nun, langweilig.

Wir waren müde, wir hatten nichts zu tun, wir wollten nach hause, ins Bett, irgendwo hin aber nicht sitzen auf einem Sessel auf einem zu hell beleuchteten, zu lauten, zu vollen Schiff morgens früh um sechs.

Der angenehme Teil der Reise als solche kam dann nach unserer Ankunft in Dover:

Man lehnte sich zurück und schlief bis London beinahe durch. Kurz aber besser als gar nicht.

Wer nun meint, der Rest des Tages war ein wahres Glück hier in Good Old England, der hat noch nie nach einer Nacht beinahe ohne Schlaf eine Stadtralley in Jogginghose und strömenden Regen gemacht!

Ja, wir konnten nicht einmal auf unsere Zimmer, da diese noch nicht hergerichtet waren. Stattdessen stiegen wir sofort in die nächste Tube und fuhren – in meiner Gruppe zuerst in Richtung Green Park, um von dort zum Buckingham Palace zu laufen.

Kaum wollten wir die Tube-Station verlassen, wurde Fred von einem Polizisten angehalten:

Terrorverdacht!

Wir waren zuerst etwas schockiert, als sein Rucksack durchsucht und seine persönlichen Daten aufgenommen wurden; denoch konnten wir die ganze Geschichte mit Humor nehmen, nachdem ich den Polizisten fragte, ob Fred nun kein Terrorist sei und der Polizist grinsend antwortete, er sei es zumindest heute nicht! =)

Nachdem wir die Ralley nicht gewannen, obwohl wir uns vermutlich von allen Gruppen die meiste Mühe gegeben hatten (da wir im Gegensatz zu den anderen an allen Orten waren und nicht ausschließlich Passanten oder Touristen befragten), ruhten wir uns im Hotelzimmer aus, richteten uns häuslich ein und machten uns noch einmal zum Einkaufen auf den Weg zur Canary Wharf Station, die nämlich umgeben ist von einer netten Shopping Mall, in der um 19:00 Uhr schon alle billigen Fressbuden geschlossen hatten.

Mein Fazit für den heutigen Tag:

London ist schön, wild, hässlich, verglast, hektisch, gefährlich, wundervoll und stressig 🙂

Achso, gleich, wenn ich mein Bier ausgetrunken habe, werden wir noch eine Runde Billard in der Hotellobby spielen gehen.

Vier Sterne sind schon etwas Feines 😉